Biography

Ellen Fellmann arbeitet als Komponistin, Künstlerin, Filmemacherin, Kuratorin und Dozentin im Spannungsfeld von musikalischer Komposition und raumbezogener visueller Kunst. Nach klassischer Klavier- und Gesangsausbildung schloss sie ein Studium der Musikwissenschaft und Philosophie in München und Berlin mit Auszeichnung ab, war Gaststudentin an der DFFB (Deutsche Film und Fernsehakademie Berlin) und Gastkomponistin am Elektronischen Studio der TU Berlin.
Ihre Arbeit zeichnet sich durch eine spezifische audiovisuelle, oft raumbezogene Kompositionsform aus, welche als mediale Polyphonie die Ausdrucksformen miteinander in Kommunikation treten lässt.

Ellen Fellmanns künstlerische Praxis ist stark vom Denken des Philosophen Jacques Derrida und seiner Bedeutungstheorie beeinflusst. Sie thematisiert sowohl die Unterschiede als auch die Berührungsflächen und die Kommunikationsfähigkeit der Ausdrucksformen und deren Assoziationsfelder. Natur- und Raumerfahrungen, Denkbewegungen, intersensorische Wahrnehmungsphänomene und intermediale Formfragen spielen eine wichtige Rolle in ihren Arbeiten.

Als interdisziplinäre Künstlerin umfasst ihr Werk verschiedene Ausdrucksformen und Medien im Zwischenfeld von Musik, Raum, Bewegung und Bild: instrumentale und elektroakustische raumbezogene Komposition, Installation, audiovisuelle Komposition, Objekte, Film/Video, Photographie und experimentelle Notation.

Ellen Fellmann erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter Grant des Edith-Russ-Hauses und der Stiftung Niedersachsen für Medienkunst, Résidences internationales aux Récollets Paris des französischen Aussenministeriums und der Stadt Paris oder Auszeichnung für Multimedia des Bourges Electroacoustic Music Competition (IMEB).
Ihre Werke werden an international renommierten Orten und Festivals präsentiert u.a. Ultraschall Festival Berlin, Maison de l’Architecture Paris, Maison de la culture Plateau Mont-Royal Montréal, EMAF Osnabrück, ZKM Karlsruhe, Borusan Music House Istanbul, Akademie der Künste Berlin, NYCEMF New York.

Als Filmregisseurin im Musikdokumentarfilmbereich ist sie seit 2002 tätig, es entstehen international zahlreiche Musikfilme u.a. ausgezeichnet mit Certificate of Excellence des New York Film Festivals und Nominierung für den Prix Rose d’Or Lucerne.

Ellen Fellmann erhielt Lehraufträge an Universitäten und Kunsthochschulen seit 2007. Seit 2010 Lehrauftrag an der Hochschule der Künste Bern im Fachbereich Soundarts – music and media art und im Masterstudiengang Contemporary Arts Practice.

Als Kuratorin initiierte Ellen Fellmann das Ausstellungs- und Konzertprojekt EXTENDED COMPOSITIONS in Berlin 2015 und eine zweite sehr umfangreiche Edition im Kunsthaus Centre Pasquart in Biel/ Schweiz 2017.

Seit 2017/ 2018 ist Ellen Fellmann mit zahlreichen artist residencies zu Präsentationen und Recherchen an verschiedenen Orten Marokkos – sowohl im Norden als auch an der Grenze zur Sahara unterwegs und realisierte mit „the outside in“, eine raum- und ortsbezogene Soloausstellung mit integriertem öffentlichen Programm in Marrakech, im artspace LE 18. Die Ausstellung bespielte ein mehrgeschossiges Riad – ein traditionelles marokkanisches Haus in der urbanen Altstadt/ Medina mit einem nach innen und nach oben geöffneten Patio.

In 2021 wurde Ellen Fellmann für den „Environment and Art Award 2021“ der Kummer-Vanotti-Stiftung für ihr Projekt „Sand“ nominiert.